Nicole Fronia, BQS Institut
In Zeiten des Fachkräftemangels und des demographischen Wandels wird die Pflege vor eine große Herausforderung gestellt: Die Sicherstellung einer guten Versorgungsqualität trotz Überstunden, Zeitmangel und Multitasking.
Dabei sind zufriedene, gesunde und motivierte Mitarbeiter im Krankenhaus die Voraussetzung für eine gute Patientenversorgung. Die Forschung zeigt, dass die Arbeitszufriedenheit, das Commitment und die Wechselabsicht der Mitarbeiter unter anderem eng mit dem Führungsstil des Managements verzahnt sind. Doch was macht gute Führung aus und wie kann gute Führung gemessen werden?
Die Auswertung von Mitarbeiterbefragungen des Picker Instituts zeigen, dass 52 % der befragten Pflegekräfte die Anerkennung guter Leistungen durch ihre Vorgesetzten vermissen. Bei den Pflegekräften, die häufig einen Arbeitgeberwechsel in Erwägung ziehen, sind es sogar 70 %. Studien haben bereits mehrfach belegt, dass Krankenhäuser, in denen gute Arbeitsbedingungen für die Pflegenden geschaffen wurden und gute Pflege als wichtiger Qualitätsindikator gilt, geringere Fluktuationsraten haben und auch im medizinischen und wirtschaftlichen Bereich bessere Ergebnisse erzielen. Dies scheint in Deutschland noch nicht durchgedrungen zu sein: Knapp die Hälfte (48 %) der Pflegenden berichten, dass aus ihrer Sicht die pflegerische Arbeit nicht als wichtig für das Krankenhaus erachtet wird. Von denjenigen, die häufiger über einen Wechsel nachdenken, sind es sogar 4 von 5 Befragten, die eine entsprechende Wertschätzung von ihren Vorgesetzten vermissen.
Was bringt gute Führung? >> Eva Lampmann, BQS Institut fragt Vera Lux, Vorstandsmitglied und Pflegedirektorin, Universitätsklinikum Köln AöR und Ines Manegold, Geschäftsführerin, Katholische Kliniken Emscher-Lippe GmbH