Sicherheitskultur als Säule einer wirksamen wie nachhaltigen Patientensicherheit.
Warum ein Fragebogen zur Messung von zentralen Aspekten der Sicherheitskultur? Reicht es nicht die Effektivität der Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit zu überprüfen? Es besteht weitgehend Einigkeit, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit im Krankenhaus nur dauerhaft greifen können, wenn sie in eine von Mitarbeitern getragene und funktionierende Sicherheitskultur eingebettet sind. Häufig spricht man auch von Sicherheitsklima.
Unter Sicherheitskultur versteht man die Werte und Normen innerhalb des Krankenhauses mit Blick auf Patientensicherheit; diese sind jedoch nur schwer messbar. Sie wirken sich aber auf Einstellungen, Wahrnehmungen und Verhalten der Mitarbeiter aus und diese wiederum sind messbar. Faktoren, die der Gewährleistung von Patientensicherheit und der Einhaltung sowie Umsetzung sicherheitsrelevanter Maßnahmen zugrunde liegen.
Um eine gute Sicherheitskultur zu entwickeln, muss man also verstehen, was in einem Krankenhaus/einer Abteilung als wichtig für die Patientensicherheit angesehen wird und welche sicherheitsrelevanten Einstellungen und Verhaltensweisen unterstützt, erwartet und honoriert werden. Dazu muss man nicht unbedingt eine Befragung durchführen. Dies ist etwas, was man mittlerweile in vielen Krankenhäusern an den unterschiedlichsten Stellen nachlesen kann.
Ob das Ganze allerdings tatsächlich funktioniert und gelebt wird, können letztlich nur die Mitarbeiter selbst sagen.
Aktuell fehlen aussagekräftige Daten zu den Einstellungen der Mitarbeiter zur Patientensicherheitskultur, die es u.a. erlauben den Status quo zu Einstellungen zur Patientensicherheitskultur zu beschreiben, die hausinterne Entwicklung auch im Längsschnitt zu betrachten und dann langfristig den Einfluss von Sicherheitskultur auf die Patientensicherheit analysieren zu können.
Vor dem oben beschriebenen Hintergrund haben das Picker Institute und das Institut für Patientensicherheit am Universitätsklinikum Bonn in einem gemeinsamen Projekt das vorliegende Instrument entwickelt.
Das Institut für Patientensicherheit am Universitätsklinikum Bonn hat das Thema Patientensicherheit - und damit auch das Thema Sicherheitskultur - als Forschungsschwerpunkt und wird aktuell noch mit einer Stiftungsprofessur vom Aktionsbündnis Patientensicherheit unterstützt.
Basis der Fragebogen-Entwicklung waren zwei validierte Instrumente:
Diese beiden Instrumente wurden insgesamt 10 Experten v.a. aus dem Bereich des QM und kRM aus 11 Krankenhäusern unterschiedlicher Größe vorgelegt. Die Experten wurden in einem Anschreiben über den Hintergrund, d.h. die Definition und Bedeutung von Sicherheitskultur sowie über die in der Literatur als relevant beschriebenen Dimensionen der Sicherheitskultur informiert. Sie wurden gebeten die Fragen dahingehend zu prüfen, ob sie von Inhalt, Formulierung und Antwortvorgaben her geeignet sind, die Dimensionen der Sicherheitskultur abzubilden und auch die Zuordnung zu sicherheitsrelevanten Dimensionen sollte geprüft werden. Darüber hinaus sollten sie auf dem Hintergrund ihrer praktischen Tätigkeit und Erfahrung sagen, ob der Bedarf für weitere relevante Items besteht, die in keinem der Instrumente erfasst werden
Insgesamt wurden über 180 schriftliche Rückmeldungen und drei Telefoninterviews ausgewertet.
Auf der Basis dieser Rückmeldungen wurden die als relevant und geeignet bewerteten Items in einem neuen Fragebogen zusammengeführt.
Ein Fragebogen mit insgesamt 56 Fragen (20 Fragen aus dem HSOPS, 31 Fragen aus dem Picker-Fragebogen, fünf neue Fragen:
Das Thema Sicherheitskultur wird nicht nur schon seit Jahren vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) oder dem Deutschen Pflegerat wie auch der Deutschen Krankenhausgesellschaft vor sich her getragen, sondern es findet auch in den Qualitätsmanagement-Richtlinien des G-BA statt und ist damit ein wichtiges Umsetzungsziel jedes Qualitätsmanagements.
Das Instrument kann Stand-alone, oder auch in Kombination zu Ihrer Mitarbeiterbefragung eingesetzt werden.
Der Fragebogen kann ohne größere Probleme bei der Berichterstellung als Add-on zu bestimmten Mitarbeiterbefragungsmodulen eingesetzt werden:
Mit dem Einsatz des Instrumentes Sicherheitskultur befinden wir uns immer noch in der Testphase. Insofern Sie an dieser teilnehmen möchten und zusätzliche Ergebnisse erheben wollen, kommen Sie gern auf uns zu. Gern unterbreiten wir Ihnen dann als Pilotpartner Sonderkonditionen.
Eva Lampmann, Dipl.-Psych.
Entwicklung und Business Development
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