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Deutscher Herzbericht – Update 2024: Sektorenübergreifende Versorgungsanalyse der deutschen Bevölkerung im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin.

Die Bedürfnisse und Erwartungen von Patient:innen bilden seit jeher das Fundament einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung. In den über 20 Jahren, in denen sich das Picker Institut mit Patient:innen-Feedback beschäftigt, haben sich drei Kernfaktoren als besonders wichtig für eine gelungene patientenzentrierte Versorgung herauskristallisiert

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Personalmangels und der hohen Fluktuation in Krankenhäusern ist die Zufriedenheit der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung für eine gute Patient:innenversorgung.

Die Benchmarkinitiative Pflege (B·IN Pflege) ist ein Projekt von der Pflege für die Pflege. Sie zielt darauf ab, Pflegequalität zu messen, vergleichend zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.

Die B·IN Pflege hat ihr Konzept in wichtigen Punkten aktualisiert: Das B·IN Pflege Konzept 2.0 berücksichtigt die aktuellen Entwicklungen und fokussiert noch mehr auf den Nutzen für die Krankenhäuser und die pflegewissenschaftliche Fundierung der Indikatoren. Das Konzept 2.0 steht allen öffentlich zur Verfügung. Fragen, Anmerkungen und Interesse an einer Teilnahme werden jederzeit gerne entgegengenommen.

Eine große Herausforderung stellt die Aufbereitung der Daten für den gemeinsamen Vergleich mit den anderen Häusern dar. Auch wenn viele Daten bereits digital vorhanden sind, müssen sie aus verschiedenen Reports und Abfragen zusammengeführt werden. Dies ist kein automatisierter Prozess. Eine erste Vorstellung der Daten auf unserer internen Stationsleitungsbesprechung lieferte aber bereits interessante Erkenntnisse in der Diskussion und im Austausch mit der Pflegepraxis. So wurde diskutiert, inwieweit Sturzfolgen tatsächlich auch nachdokumentiert werden z.B., wenn sich der Verdacht auf eine Fraktur im Nachhinein erst ergibt oder wenn sich der Verdacht einer Fraktur aus der Erstdokumentation nicht bestätigt. Gemeinsam wurde überlegt, wie die Erhebungsinstrumente für Sturz und Dekubitus verbessert werden können.

Das Positivste für mich an der Benchmarkinitiative Pflege ist, dass dies ein Projekt ist, in dem Pflegefachpersonen unterschiedlichster Kliniken gemeinsam mit der BQS versuchen, die Qualität der pflegerischen Versorgung in Deutschland zu verbessern. Es geht darum, voneinander und miteinander zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Kooperation im Sinne der Patienten anstatt Konkurrenz. Die Teilnahme an der Benchmarkinitiative hat bei uns bereits zu einer spürbaren Verbesserung der Dokumentationsqualität und Zuverlässigkeit in den Bereichen Dekubitus und Sturz geführt, sodass wir nun eine solide Basis für interne Qualitätsverbesserungen haben. Probleme bei der Datenerhebung ergeben sich insbesondere im Bereich der MRE-Kennzahlen, da diese in einem externen Labor ausgewertet werden. Die zunehmende Digitalisierung wird uns hinsichtlich der Datenerhebung wertvolle Dienst erweisen.

Die Teilnahme des BG Klinikum Bergmannstrost Halle an der B·IN kann als sehr gewinnbringend bewertet werden. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Datenerhebung und -gewinnung, sowie deren Dokumentation hat u.a. zu einer Anpassung der elektr. Dokumentationsformulare geführt. Mitarbeitende wurden dadurch sensibilisiert und Schulungsbedarfe identifiziert. Für die Transparenz der Daten wurde ein Dashboard entwickelt und etabliert. Die Dokumentationsqualität hat sich deutlich verbessert und wir erwarten in der Wirkung aller Maßnahmen eine verbesserte Versorgungsqualität und somit niedrige Quoten im Hinblick auf pflegesensitive Kennzahlen.

Die erste Jahresauswertungen der B·IN Pflege bilden die Sturzinzidenz der teilnehmenden Krankenhäuser für das Jahr 2023 ab. Die Auswertungen zeigen Unterschiede in den Sturzinzidenzen zwischen den Häusern und den Fachbereichen, deren Ursachen insbesondere bei einer Erstauswertung es zu analysieren und zu verstehen gilt. Hier sind Einflüsse wie die Dokumentationsqualität, Kontextparameter der Stürze, das Risikoprofil der Patientinnen und Patienten sowie die Pflegequalität zu berücksichtigen. Genau in diesen Punkten sollen die Verfahren der B·IN Pflege weiterentwickelt werden.

Die Teilnehmenden der Benchmarkinitiative Pflege (B·IN Pflege) haben die Jahresauswertungen für die Kennzahl Dekubitus für das Jahr 2023 erhalten. Die umfangreichen Ergebnisse geben den Krankenhäusern die Möglichkeit, sich krankenhausübergreifend zu vergleichen und ihre Pflegequalität im fachlichen Austausch mit anderen Krankenhäusern kontinuierlich zu verbessern.

Berlin, 21.03.2024 – Die Umsetzung der Anforderungen an einrichtungsübergreifende Fehlermeldesysteme (üFMS-B) im Krankenhausbereich wurde vom BQS Institut im Auftrag des G-BA evaluiert. Das Gutachten wurde nun freigegeben und steht auf www.bqs.de zur Verfügung.

Seit über einem Jahr verfolgt die Benchmarkinitiative Pflege (B·IN Pflege) das Ziel die pflegesensitive Qualität in Krankenhäusern sichtbar zu machen, krankenhausübergreifend zu vergleichen und durch einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu verbessern. In den vergangenen Monaten wurden wichtige Fortschritte gemacht. Alle interessierten Krankenhäuser sind herzlich eingeladen an der B·IN Pflege mitzuwirken.

Wir laden alle interessierten und teilnehmenden Krankenhäuser herzlich zum 2. B·IN Pflege Kongress ein. Der Kongress findet am 20. November 2024 in Halle statt. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Die Benchmarkinitiative Pflege (B·IN Pflege) ist im Jahr 2022 mit sieben Teilnehmenden in die Datenerhebung gestartet. Über das Jahr 2023 wurden weitere Teilnehmende gewonnen, das Kennzahlen-Set weiterentwickelt sowie der erste B·IN Pflege Kongress durchgeführt. Auch für 2024 sind die nächsten wichtigen Entwicklungsschritte bereits festgesetzt.

Seit knapp drei Jahren unterstützt das Projekt der Pflegebevollmächtigten Claudia Moll „Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf (GAP)“ Pflegeeinrichtungen und -dienste durch ein bedarfsorientiertes Coaching bei der Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Über 400 Pflegeeinrichtungen und -dienste nehmen am Projekt teil und mehr als 120 haben es bereits abgeschlossen. Eine Teilnahme für interessierte Einrichtungen der Langzeitpflege ist weiterhin möglich.